Geschichte

Geschichte


Neues Schloss Rauenstein

Geschichte des Gebäudes


Schloss Rauenstein ist ein Massiv- und Fachwerkbau mit Mansarddach. Baugeschichtliche Befunde lassen vermuten, dass an Stelle des heutigen Schlossgebäudes bereits seit 1615 ein als Neues Schloss bezeichnetes Gebäude bestanden hat.


Das heute erhaltene Schlossgebäude wurde zwischen 1687 und 1690 von Hans Siegmund von Schaumberg errichtet, welcher seit 1687 alleiniger Besitzer des Gerichts Rauenstein war. Der zunächst zweigeschossige Schlossbau mit F-förmigem Grundriss wurde 1714 um ein weiteres Stockwerk aufgestockt, wie dendrochronologische Untersuchungen beweisen.


 

Nach dem Verkauf des Gerichts Rauenstein an das Meininger Herogtum wurde um eine neue Nutzung des Gebäudes gerungen. 1783 schließlich durfte sich die neu gegründete Porzellanfabrik Rauenstein im Rauensteiner Schloss niederlassen, von welcher es 1785 als Produktionsgebäude käuflich erworben wurde.


1790 wurde der Nordwestflügel um eine Fachwerkkonstruktion erweitert, größere Umbauarbeiten erfolgten mit dem Einzug der Fabrikbesitzerfamilie Georgii um 1881: Die Freitreppe zum neuen Haupteingang und eine geräumige Wohnung nebst separatem Treppenaufgang entstanden.

 


Das Schlossgebäude überdauerte den Abriss der Fabrikgebäude der Betriebsteile I und II der Porzellanfabrik nach deren Konkurs 1930. Fünf Jahre später bezog die Gemeindeverwaltung den Bau, veranlasste in den 1950er Jahren weitere Umbauarbeiten sowie die Errichtung mehrerer Gemeindewohnungen.

 


Die Idee, im Schloss Rauenstein ein Museum einzurichten, geht auf das Jahr 1904 zurück. Dennoch bot sich erst durch den Auszug der Gemeindeverwaltung nach der Gemeindefusion mit Effelder Anfang der 1990er Jahre Gelegenheit dazu. Ein kleines, feines Porzellankabinett entstand und wurde später durch eine Märklin-Modellbahnausstellung erweitert. Mit Fördermitteln gelang es, zunächst die Dacheindeckung zu sanieren, bis schließlich im Jahr 2012 die umfangreichen Innen- und Außenarbeiten begannen, um das marode Gebäude zu retten.

 


2015 wurden die letzten Sanierungsarbeiten abgeschlossen, sodass in den kommenden Jahren der Museumsbetrieb wieder aufgenommen und erweitert wird.


Sanierung des Schlosses


Schloss Rauenstein wurde seit  Mitte der 1990er Jahre in mehreren Schritten für insgesamt 3,5 Millionen Euro umfangreich saniert: Zunächst wurde die Dacheindeckung   erneuert und das Gebäude etappenweise entkernt, parallel lief der Museumsbetrieb bis 2011 weiter.


Etage für Etage wurden die Räume entkernt, Elektrik, Heizung, Installationen, Fenster, Fußböden und Wände saniert. Hierfür wurde das alte Gefache freigelegt und stellenweise ersetzt. Gleiches gilt für die Balkenköpfe am tragenden Gebälk. Die Außenmauern wurden vom Putz befreit, innen und außen neu verputzt, im Inneren zudem mit einer Innenraumdämmung aus Lehmziegeln versehen.


Im Laufe der Zeit gelang es so, den Hausschwamm, der das gesamte Gebäude befallen hatte, zu bekämpfen. Hierfür wurde das Schlossgebäude auch rund herum troken gelegt, alte Stützmauern zur Bergseite durch neue Stützmauern ersetzt. Für die Installation der neuen Treppenanlage wurde ein Teil eines rückwärtigen Seitenflügels abgerissen und die neue Treppe Anfang 2015 mit enormem Aufwand installiert.


Für die langjährigen Bemühungen danken wir allen beteiligten Planern und Handwerkern sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Freistaat Thüringen und allen Entscheidungsträgern innerhalb unserer Gemeinde.



Eigentümer des Schlosses von 1615 bis heute


Seit 01.01.2012 ist die Gemeinde Frankenblick aktuelle Eigentümerin.


1994 Nach Gemeindefusion wird die Gemeinde Effelder-Rauenstein neue Eigentümerin.


1934 Die Gemeinde Rauenstein kauft das Gebäude aus der Konkursmasse als Sitz der Gemeindeverwaltung und schafft kommunalen Wohnraum.


1930 Konkurs des Unternehmens, Stilllegung sowie Teilabriss von Gebäuden der Porzellanmanufaktur.


01.01.1900 Die Firma wird rückwirkend in eine AG umgewandelt und Teil des Strupp-Konzerns.


1900 Nach Tod Franklin Georgiis verkauft dessen Witwe Lonny an den Strupp-Konzern.


1881 Franklin Georgii besitzt 100% nach Auszahlung seines Bruders Hermann Georgii. (75.000 Mark)


1881 Therese Brehme, verwitwete Georgii, stirbt. Ihr Anteil geht an ihre Söhne Franklin und Hermann Georgii.


1874 Die Witwe und Erbin von Georg Heinrich Wirth, Christiane Wirth, stirbt.


Es erben deren Tochter Therese Brehme, verwitwete Georgii, zu ½ und deren Söhne aus 1. Ehe, Franklin und Hermann Georgii, zu je ¼.

 

1857 Georg Heinrich Wirth ist Eigentümer zu 100% nach Kauf von 50% von Antonie Amalie Auguste Greiner, der Mutter Reinhardt Greiners.

 

1849 Christiane Elisabeth Friederike Greiner, Fr. v. Michael Greiner, verkauft ihren 1/2 Anteil an Georg Heinrich Wirth, Kaufmann aus Schalkau.


1821 Eugen Georg Friedrich Theodor Greiner stirbt. Dessen 2. Frau Antonie Amalie Auguste Greiner erbt dessen 1/2 Anteil.


1820 Johann Friedrich Greiner stirbt. Dessen Anteil erbt seine Tochter Christiane Elisabeth Friederike Greiner zu 1/2.


1808 nach Tod von Christian Daniel Siegmund Greiner wird dessen Sohn Eugen Georg Friedrich Theodor Greiner neuer Mitbesitzer zu 1/2.


1787 Kauf des Gebäudes für 1000 Reichsthaler durch Johann Friedrich Greiner und dessen Neffen Christian Daniel Siegmund Greiner zu je ½ vom Meininger Herzog.


1783 Verpachtung des Schlosses vom Meininger Herzog Georg. I. an Johann Friedrich Greiner + Johann Georg Greiner und dessen Sohn Christian Daniel Siegmund Greiner, die den Herzog Georg von Sachsen-Meiningen um die Konzession zur Gründung einer Porzellanfabrik in Rauenstein bitten.


1729 Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen und dessen Nachfolger.


1615 Adelsgeschlecht der Schaumberger.